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Neues aus dem Klinikum

Stoßdämpfer gegen Schmerzen

Dienstag, 30. September 2008, 16:03 Uhr
„Während die Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Bereich der Lendenwirbelsäule in der Bevölkerung bekannt und verbreitet ist, muss man bei der täglichen Arbeit als Neurochirurg immer wieder feststellen, dass bei den Betroffenen mit Erkrankungen der Halsbandscheiben noch Verunsicherung über die Behandlungsmöglichkeiten besteht.“ So beschreibt der Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus, Dr. Matthias Brucke, die aktuelle Situation.

Das Bild zeigt eine künstliche Bandscheibenprothese der Firma „smith & nephew“, wie sie im Südharz (Foto: shk) Das Bild zeigt eine künstliche Bandscheibenprothese der Firma „smith & nephew“, wie sie im Südharz (Foto: shk)

Das Bild zeigt eine künstliche Bandscheibenprothese der Firma „smith & nephew“, wie sie im Südharz-Krankenhaus eingesetzt wird.

Dies liegt sicher daran, dass im Gegensatz zur Lendenwirbelsäule an der Halswirbelsäule das Rückenmark verläuft. Patienten mit Bandscheibenvorfällen im Bereich der Halswirbelsäule leiden einerseits unter den Folgen der Verschleißerscheinungen im Sinne von Nackenschmerzen, Verspannung der Muskulatur und andererseits unter Beschwerden, die durch Druck des ausgetretenen Bandscheibengewebes auf die Nervenstrukturen hervorgerufen werden. Dies äußert sich in Schmerzen in den Armen, Gefühlsstörung bis hin zu Lähmung von einzelnen Muskelgruppen im Bereich der Arme.

Dem Arzt stehen bei der Behandlung solcher Erkrankungen prinzipiell zwei Wege offen: der konservative und operative. Versagt der konservative Behandlungsweg oder liegen Ausfallerscheinungen im Sinne von Lähmungen bis hin zu Blasenstörungen vor, ist eine operative Behandlung angezeigt. Und hier kommt die Neurochirurgie ins Spiel, die es als Klinik in der Nordthüringer Region nur im Nordhäuser Krankenhaus gibt. Dr. Brucke gilt dabei als anerkannter Wegbereiter in Deutschland und kann in diesem Bereich auf eine mehr als zehnjährige Berufserfahrung im Uni-Klinikum Kröllwitz in Halle/Saale verweisen.

Da all die bisherigen künstlichen Bandscheiben aus Carbon, Kunststoffen oder Titan zu einer Versteifung in diesem Segment führen, wurde Anfang der 90er Jahre die erste künstliche Bandscheibe zur Erhaltung der Beweglichkeit eingeführt. Während die ersten Prothesen technisch aufwändig einzusetzen waren, verfügen neue Bandscheibenprothesen nicht nur über die Möglichkeit des Erhalts der Beweglichkeit, sondern können auch die Dämpfungsfunktion der natürlichen Bandscheibe nachbilden.

Die einhergehende Verringerung der Nackenschmerzen nach einer Implantation ist das Ergebnis. „Ich möchte deshalb jeden betroffenen Patienten ermutigen, sich individuell über die Behandlungsmethoden im Bereich der Halswirbelsäule informieren zu lassen. Hierfür steht Ihnen unser Medizinisches Versorgungszentrum am Südharz-Krankenhaus (MVZ) sowie die Klinik für Neurochirurgie zur Verfügung“, wirbt der Chefarzt.