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Neues aus dem Klinikum

Patienten auf „WORM“

Montag, 07. Juli 2008, 12:15 Uhr
Vor fünf Jahren war Thomas Schmidt mit am Aufbau des Krankenakten-Archivs im Keller des Nordhäuser Südharz-Krankenhauses beteiligt. Jetzt baut er die Regale wieder ab. Der Grund liegt in der modernen Technik, die in der Einrichtung ihren Einzug hält. Mit anderen Worten: Im Südharz-Krankenhaus ist mit der vollständigen Digitalisierung des Archivs begonnen worden.

Modernste Technik wird nach und nach die 1.200 laufenden Meter an Akten ersetzen. Die Akten sind nach so genannten Verläufen angelegt worden. Im Klartext: Jeder Krankenhausaufenthalt ist ein Verlauf, wer mehrfach im Krankenhaus behandelt wurde, diesem Patienten werden mehrere Verläufe zugeordnet. Begonnen wurde mit der Archivierung mit der Eröffnung der Einrichtung im Jahr 1982. So sind nunmehr 1,2 Millionen Akten zusammengekommen. Seit 1991 werden alle Patienteninformationen im Krankenhaus-Informations-System erfasst, die davor existierenden Akten werden im Zuge der Digitalisierung in das neue System integriert.

Blick in das Archiv (Foto: SHK) Blick in das Archiv (Foto: SHK)


Seit Beginn dieses Jahres sind zwölf Mitarbeiter in zwei Schichten mit dem Einscannen der Akten befaßt, rund 55.000 Verläufe wurden bis dato abgearbeitet, das sind mehr als zwei Millionen einzelne Blätter, die von den beiden Hochleistungsscannern erfaßt und digitalisiert wurden. Alle Akten von neu aufgenommenen Patienten sowie die Akten der entlassenen Patienten werden von den Mitarbeitern gescannt. Zusätzlich wurden die Akten der Patienten mit einem Geburtsdatum vom jeweils 1. bis 22. Januar aller Jahrgänge bereits erledigt. Ende kommenden Jahres soll diese Arbeit abgeschlossen sein, dann haben die Regale komplett ausgedient.

Im Serverraum, dem Herzstück der gesamten EDV im Südharz-Krankenhaus, werden die Daten der Scanner sofort auf optische Medien geschrieben, so genannte WORMs. Das sind einmal beschreibbare Speichermedien (Write Once Read Multiple), die jeweils eine Datenmenge von 60 Gigabyte „schlucken und speichern“ können. Anschließend wird von jedem WORM eine Sicherungskopie angefertigt, die in einem Safe abgelegt wird.

Auf die WORM-Daten können alle Kliniken und Stationen des Südharz-Krankenhauses jederzeit zugreifen, wobei hier entsprechende Zugriffsrechte vergeben werden.