Essen soll mit therapieren

Essen und Trinken gehören für die Patienten des Nordhäuser Südharz-Krankenhauses nicht nur zum Tagesablauf, die Ernährung erfährt hier eine besondere Bedeutung. Das wird nicht nur mit einem Blick auf die aktuellen Speisepläne sichtbar, die Ernährungskomponente innerhalb der gesamten Therapie soll in den kommenden Monaten einen weitaus höheren Stellenwert erhalten.


Hier arbeiten die verantwortlichen Fachleute des Krankenhauses, federführend Küchenchef Matthias Höfig, mit Dr. med. Jens Putziger zusammen. Der Mann ist Ernährungsmediziner und begleitet den Aufbau eines "Ernährungsdiagnostischen- und -therapeutischen Zentrums" am Südharz-Krankenhauses. Dabei soll, so ist es das gemeinsam formulierte Ziel, die gesamte klinische Ernährung - von der Beratung über Kostformen der Gemeinschaftsverpflegung bis zur künstlichen Ernährungstherapie - in die Zusammenarbeit einbezogen werden.

"Essen und Trinken sowie die gezielte Anwendung einer Ernährungstherapie gewinnen im klinischen Alltag zunehmend an Bedeutung. So ist die Ernährung im Krankenhaus immer ein Aushängeschild und maßgeblich entscheidend für die Zufriedenheit der Patienten", berichtet Dr. Putziger. In einem ersten Pilotprojekt wurden 180 Patienten der HNO-Klinik betreut. Dem Ernährungsmediziner wurde von den Fachärzten eine sehr gute Mitwirkung bei der Therapie bescheinigt.

"Wir werden Schritt für Schritt unsere Planungen in der Krankenhausküche verändern. Dabei bedeutet Spezialdiät nicht automatisch eine Erhöhung der anfallenden Kosten“, erläutert Küchenchef Matthias Höfig.

In den kommenden Wochen soll also im Nordhäuser Südharz-Krankenhaus ein komplett neues Ernährungskonzept erstellt werden. Die Voraussetzungen dafür seien im Nordhäuser Krankenhaus geradezu optimal, schätzt der Ernährungsmediziner ein. Ende dieses Jahres soll alles fertig sein. So richtig fertig wird man in diesen Punkten wohl nie, das Konzept soll ständig fortgeschrieben werden.

Dann, wenn das Ernährungsteam etabliert und das Ernährungszentrum aufgebaut ist, dann wird dieser Bereich ein weiteres Aushängeschild für das Südharz-Krankenhaus werden. Schließlich gilt auch im Jahr 2010: Gute Erfahrungen sprechen sich rum - nicht nur unter Patienten.