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Neues aus dem Klinikum

Neue Technologien

Montag, 07. Februar 2011, 15:55 Uhr
Die Mitarbeiter des Radiologischen Instituts am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus arbeiten sich derzeit in eine neue Technologie und Softwareanwendung ein. Federführend dabei ist Chefarzt Privatdozent Dr. med. Ansgar Malich. Der hatte während des Internationalen Röntgenkongresses in Chicago (wir berichteten) ein Forschungsabkommen mit dem US-Softwarespezialisten “iCAD” abgeschlossen. Das amerikanische Unternehmen wird dem Südharz-Krankenhaus seine komplette Produkt-Palette in Hard- und Software für Forschungszwecke zur Verfügung stellen, die wiederum einen Wert von mehr als einer Viertel Million Dollar repräsentiert. Mit dieser Software werden die Nordhäuser Radiologen in die Lage versetzt, Tumore in der Vorsteherdrüse und der Brustdrüse mittels MRT neu und präziser beurteilen zu können.

Neue Technologien (Foto: Von links nach rechts: Jeffrey C. Wehnes, Präsident der Firma VuComp; Dr. Ansgar Malich, Chefarzt Radiologie; Richard Rosene, VuComp) Neue Technologien (Foto: Von links nach rechts: Jeffrey C. Wehnes, Präsident der Firma VuComp; Dr. Ansgar Malich, Chefarzt Radiologie; Richard Rosene, VuComp)
Während der Besprechung der Forschungskooperation zwischen der texanischen Firma VuComp und der Radiologie des Südharz-Krankenhauses Nordhausen. v.l.n.r.: Jeffrey C. Wehnes, Präsident der Firma VuComp; Dr. Ansgar Malich, Chefarzt Radiologie; Richard Rosene, VuComp

Das Südharz-Krankenhaus ist das einzige in Deutschland, das über diese Technologie verfügt, es fungiert deutschlandweit als Referenz-Krankenhaus. In den nächsten Wochen werden Dr. Malich und seine Kollegen als Teil dieser Kooperation Wochenendworkshops in Berlin, München, Köln und Frankfurt am Main veranstalten, um anderen Kollegen die Untersuchungen der weiblichen Brustdrüse im MRT nahezubringen.

Während der Installation der Hard- und Software der Firma iCAD. V.l.n.r.: Herr Ballauf, Geschäftführer iCAD Deutschland, Frau Regner, Applikationsspezialistin iCAD Oberärztin Dr. Kott, Chefarzt Dr. Malich

Während seines Aufenthaltes in Chicago hat der Nordhäuser Chefarzt auch einen Forschungsvertrag mit einem weiteren US-amerikanischen Medizintechnik-Hersteller abgeschlossen. Hierfür kam der Präsident der Firma VuComp Jeffrey C Wehnes in dieser Woche aus Texas nach Nordhausen. Die Firma “VuCOMP” stellt Soft- und Hardware zur Verfügung, mit der es möglich werden wird, eine automatische Diagnostik von Tumoren in der Brustdrüse und in der Lunge im Röntgenbild zu ermöglichen. Außerdem soll die Diagnose von Lungenfibrose und –emphysem besser möglich werden durch eine neuartige digitale Bearbeitung der Röntgenaufnahmen, die Überlagerungen wegrechnen kann. Das wiederum, hoffen die Mediziner am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus, kann einen Zeitvorsprung bedingen, der für die spätere Therapie äußerst nützlich sein kann.

Beim Europäischen Röntgenkongress in Wien wird Dr. Malich auf Einladung der europäischen Röntgengesellschaft vier Workshops zur ultraschallgestützten Biopsie von Brustläsionen als Tutor abhalten. Gleichfalls wurde der Nordhäuser als einziger deutscher Radiologe von der fachübergreifenden Europäischen Gesellschaft für Brustbildgebung EUSOBI eingeladen, um über die MR-gestützte Gewebegewinnung bei auffälligen Brustveränderungen als Tutor bei 4 weiteren Workshops anderen europäischen Kollegen das zugrundeliegende Prinzip nahezubringen und sie beim Üben am Phantom zu unterstützen.

Schon seit längerem besteht eine Kooperation mit den deutschen Firmen Invivo und MeVis, die es ermöglicht hat, dass in Nordhausen als erstem Krankenhaus in Mitteldeutschland MR-gestützte Biopsien der Prostata angeboten werden. Inzwischen sind hier in den vergangenen Wochen über 30 Patienten entsprechend bioptiert worden und es wurden 16 vorher nicht erkannte bösartige Erkrankungen festgestellt. Auch hier fungiert die Radiologie des Südharzkrankenhauses Nordhausen als offizielles Referenzhaus, was diese Woche auch in die Webside von InVivo übernommen wurde.

Das Engagement der Mitarbeiter um Dr. Ansgar Malich hat letztlich ein einziges Ziel: Diese neuen diagnostischen und interventionellen radiologischen Möglichkeiten so gut wie möglich zu entwickeln und diese schnellstmöglich für die Nutung im Alltag anwendbar zu gestalten, damit die Erkrankung an Tumoren, aber auch an anderen chronischen Erkrankungen immer zeitiger und früher möglich wird.