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Neues aus dem Klinikum

Multimodale Komplexbehandlung für Parkinson Patienten

Montag, 18. April 2011, 18:29 Uhr
Patienten mit der Parkinson-Krankheit können im Nordhäuser Südharz-Krankenhaus immer effektiver behandelt werden. Die Fachleute wie der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Dr. med. Ulrich Erdmann, sprechen von einer multimodalen Komplexbehandlung. Die ist aus Sicht der modernen Medizin notwendig, um die Folgen der Erkrankung für die Betroffenen so gering wie möglich zu halten. Denn: Bei Parkinson ist der Aktionsradius der Patienten in zunehmendem Maße eingeschränkt, im weiteren Verlauf der Krankheit ist die selbständige Lebensführung bedroht.



Deshalb formuliert Dr. Erdmann auch klar das Ziel der Therapie: “Wir wollen den Patienten ein weiteres selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Hierzu zählt auch die Versorgung der Patienten in der Nähe ihres Wohnortes in Nordthüringen sowie in den angrenzenden Regionen von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. “ Nordthüringer Parkinsonpatienten müssen nicht mehr in Kliniken nach Kassel, Bernburg oder Stadtroda behandelt werden.

Das am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus zur Anwendung kommende Konzept einer multiprofessionellen Behandlung ist den individuellen Bedürfnissen eines jeden Patienten angepasst. Es beinhaltet neben der medikamentösen Optimierung, die von einem Wirkstoffpflaster bis zu Hirnschrittmachern oder Bauchwandsonden reicht, auch ein Gangtraining, Gymnastik, Elektrotherapie und alle notwendigen Verfahren der Ergotherapie. Selbst das Training der Stimme sowie eine Verbesserung der Aussprache und Übungen zur mimischen Muskulatur gehören im Südharz-Krankenhaus zur ganzheitlichen Parkinson-Therapie.

Eine stationäre multimodale Komplexbehandlung dauert in der Regel bis zu drei Wochen. Neben einer individuellen Betreuung der Patienten kann auch in Kleingruppen die Therapie durchgeführt werden. “Mit diesem Gesamtkonzept gelingt es oft innerhalb von zwei bis drei Wochen, schwer beeinträchtigten Patienten, bei denen die weitere Versorgung im Pflegeheim schon angedacht war, ein weiteres selbständiges Leben in der gewohnten häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Aber auch bei bisher selbständigen Patienten kann die Beweglichkeit und dadurch der Aktionsradius oft erstaunlich verbessert werden”, so der Chefarzt abschließend, dessen Team auch mit der sehr engagierten Parkinson-Selbsthilfegruppe in Nordhausen zusammenarbeitet.

Hintergrund: Die Parkinson-Krankheit macht sich dadurch bemerkbar, dass die Schritte kleiner werden, die Arme beim Gehen weniger mitbewegt werden und das Lächeln weniger lebhaft wird. Auch das landläufig bekannte Zittern der ruhenden Hände kann ein erster Hinweis sein.