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Neues aus dem Klinikum

Interventionelle Neuroradiologische Therapie im Südharz Klinikum

Montag, 01. Oktober 2012, 11:46 Uhr
In der vergangenen Woche gab es im Nordhäuser Südharz Klinikum eine Premiere der besonderen Art. Bei einer 58-jährigen Patientin wurde ein akut geplatztes Aneurysma, die Erweiterung einer Arterie im Gehirn, endovaskulär, genauer gesagt, über einen Mikrokatheter behandelt.

Hier führt der Operateur einen sehr dünnen Katheter von der Leiste in das Blutgefäßsystem des Gehirns ein und füllt die arterielle Aussackung im Kopf mit einer Spirale aus einer Platinlegierung aus. Bei dieser Therapieform muss die Schädeldecke des Patienten nicht geöffnet werden. Bislang konnte am Nordhäuser Klinikum diese Methode der sogenannten interventionellen Neuroradiologischen Therapie nicht angeboten werden, da kein Spezialist zur Verfügung stand.

Der wurde nun mit Prof. Dr. med Joachim Klisch vom Helios-Klinikum in Erfurt gefunden. Im Rahmen dieser neuen überregionalen Kooperation können dem Operateur über eine spezielle Datenleitung die Befunde des entsprechenden Patienten vorgelegt werden. Prof. Klisch entscheidet danach zusammen mit den neurochirurgischen Kollegen im Kinikum Nordhausen, ob und mit welcher Methode das Aneurysma möglichst schonend therapiert werden kann. Falls der Aneurysmabefund für die endovaskuläre Methode vor Ort geeignet ist kommt der Mediziner nach Nordhausen, denn die Ausstattung der Nordhäuser Radiologie mit modernster Medizintechnik macht es möglich, dass die Operation in Nordhausen durchgeführt werden kann und der Patient nicht zwangsläufig verlegt werden muss.

“Für unser Haus ist diese Form der Kooperation sowohl ein fachlicher Zugewinn, als auch eine Stärkung unseres Charakters als sogenannter medizinischer Vollversorger. Prof. Klisch zeigte sich bei seinem ersten Besuch in Nordhausen positiv überrascht von den vorgefundenden technischen Möglichkeiten”, konstatiert der medizinische Geschäftsführer der Südharz Klinikum Nordhausen gGmbH, Dr. Matthias Brucke.

Jährlich werden im Nordhäuser Klinikum bis zu 30 Patienten mit einem Aneurysma im Gehirn behandelt. Wie auch immer die Entscheidung hinsichtlich der OP-Methode ausfällt, sie können nach Möglichkeit im Nordhäuser Klinikum, also in Wohnortnähe bleiben.

Übrigens: Die “Premieren-Patientin” ist wohl auf und befindet sich derzeit in der Phase der Rehabilitation.