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Neues aus dem Klinikum

Know-how der Radiologie vorgestellt

Donnerstag, 25. Oktober 2012, 10:49 Uhr
Die radiologische Abteilung des Südharz Klinikums Nordhausen ist seit einigen Monaten Europäisches Referenzzentrum für MR-Bildgebung. Dass diese Vereinbarung nicht nur eine theoretische vertragliche Vereinbarung ist, zeigt sich aktuell für die dort tätigen Ärzte und Röntgenassistenten.

PD Dr. Malich (Foto: PD Dr. Malich ) PD Dr. Malich (Foto: PD Dr. Malich )

Aktuell wurden von den Nordhäuser Radiologen eingeladene Übersichtsvorträge zum Thema Erfahrungen des 3-Tesla-MRT: Prostata-MRT sowie MR-gestützten Biopsien der Prostata bei einem Europäischen Kongress in Lissabon vor mehr als 200 Zuhörern gehalten (ESMRM-B).

Die Radiologie in Nordhausen führt jährlich mehrere Hundert Prostata-MRT durch und ist als derzeit einziges Krankenhaus in Thüringen in der Lage, eine Biopsie von auffälligen Befunden der Vorsteherdrüse im MRT vorzunehmen. Dies ist insbesondere in der Kombination mit dem neuartigen 3 Tesla-MRT von besonderem Vorteil, so dass die Erfahrungen aus Nordhausen bei dem europäischen Treffen von MR-Spezialisten vorgestellt wurden als eingeladener halbstündiger Vortrag (in Englisch).

Über die Erfahrungen der Spitzentechnologie in der Anwendung bei der weiblichen Brustdrüse berichtete PD Dr. Malich bei einem Weltanwendertreffen dieses neuartigen MRT in Brüssel (Belgien). Besonders wesentlich ist hierbei, dass durch die größere Bohrung, durch das Lichtkonzept, die in der Regel schnellere Bildacquisition, die verbesserte Lagerungsmöglichkeit insbesondere bei der MR-gestützten Biopsie der weiblichen Brustdrüse kaum noch Untersuchungsabbrüche vorkommen. Die MR-gestützte Biopsie ist immer dann sinnvoll, wenn ein auffälliger Befund nur im MRT sichtbar ist, und nicht in der Mammographie oder dem Ultraschall nachweisbar ist. Von besonderer Bedeutung ist dieses Verfahren, wenn bei der betroffenen Patientin Brustkrebs nachgewiesen ist, aber eine brusterhaltende Operation möglich ist. Mit dem Mamma-MRT und der MR-gestützten Abklärung auffälliger Befunde kann nämlich ausgeschlossen werden, dass die Patientin außer dem bereits bekannten Tumor weitere, bislang unbekannte Brusttumore besitzt. Die MR-gestützten Biopsien sind ein kompliziertes interventionelles Verfahren, über das PD Dr. Malich bei einem Weltanwendertreffen in Brüssel berichtete.

Im November werden radiologische Kollegen aus Norwegen erwartet, die in Nordhausen hospitieren, um insbesondere über Prostatabildgebung informiert zu werden.

Für die Nordhäuser Radiologie ist diese europäische Dimension der Kooperation ein großer prestigeträchtiger Erfolg, weil nicht ein europäisches Universitätsklinikum mit den dort deutlich größeren personellen Möglichkeiten, sondern das Südharz-Klinikum Nordhausen als Referenzpartner ausgewählt wurde.