Dienstag, 16. Januar 2024, 14:25 Uhr
Ende Februar (vom 27.2. bis 2.3.2024) findet in Wien der diesjährige Europäische Röntgenkongress statt. Für dieses Treffen von Radiologen aus aller Welt wurde vom Institut für Radiologie des Nordhäuser Südharz Klinikums eine Präsentation angenommen. Allein schon dieser Fakt ist eine Bestätigung unserer gemeinschaftlichen Arbeit”, konstatiert Chefarzt Prof. Dr. Ansgar Malich.
In dieser wissenschaftlichen Arbeit stellen die Nordhäuser Radiologen ihre Ergebnisse einer dreijährigen Studie vor, die sich mit dem Nutzen und Ergebnissen von Mamma-MRT-Untersuchungen bei Frauen beschäftigt, die an Brustkrebs neu erkrankt sind - vor der Behandlung. Dazu wurden die Ergebnisse von 530 Mamma-MRTs in den zurückliegenden Jahren dokumentiert und ausgewertet. Was wir daraus schlussfolgern können ist die Tatsache, dass dieses spezielle Diagnoseverfahren sehr sinnvoll ist, um zusätzliche Befunde diagnostizieren zu können, was dann einen Einfluss auf die geplante Therapie bei erstaunlich vielen Patientinnen hat. Nur ein kleiner Anteil dieser zusätzlich im MRT sichtbaren Tumoren müssen auch wirklich MR-gestützt bioptiert werden. Viele können, in Kenntnis des MR-Befundes, auch sonografisch abgeklärt werden”, so Prof. Malich. Mit diesen bei uns häufig durchgeführten MR-Untersuchungen der weiblichen Brustdrüse gelingt es uns, zusätzliche Tumore zu finden, diese histologisch abzuklären und so die Therapie in enger Zusammenarbeit mit unserer Frauenklinik entsprechend anzupassen.
Die Herangehensweise der Radiologen des Südharz Klinikums hat sich über die Nordthüringer Region auch bei den zuweisenden niedergelassenen Ärzten herumgesprochen. So werden Frauen aus der Jenaer Region, aber auch aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt und Niedersachsen in Nordhausen untersucht und bioptiert. Aus den Ergebnissen der Studie kann man ableiten, dass die bisherigen Leitlinien in Deutschland erweitert werden sollten, um durch eine entsprechende Empfehlung mehr Frauen als bislang ein Mamma-MRT vor dem Therapiebeginn zu ermöglichen. Bislang ist dies in Deutschland nur für eher seltene Brustkrebsformen vorgesehen.
Gleichzeitig möchte ich mich bei allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Brustzentrums in unserem Klinikum für die perfekte Zusammenarbeit bedanken, ohne die eine solche Studie nicht möglich gewesen wäre.”