Donnerstag, 06. November 2008, 13:40 Uhr
Der Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus, Privatdozent Dr. med. habil. Jens Büntzel, ist zufrieden. In seiner Klinik können jetzt zwei völlig neue Endoskopieverfahren angewendet werden.
Das sind die Schlafendoskopie und die Speicheldrüsenendoskopie. Bei letzterer Therapie ist es möglich, mittels eines millimeterdünnen Endoskops, durch den Rachenraum des Patienten zum Beispiel Steine aus der Speicheldrüse zu entfernen. Bislang waren dazu Operationen notwendig, jetzt können die Schnitte am Kopf vermieden werden.
HNO-Facharzt Christian Heuer (links) bei einer Schlafendoskopie (Foto: shk)
HNO-Facharzt Christian Heuer (links) bei einer Schlafendoskopie
Beim Verfahren der Schlafendoskopie wird der Patient in einen künstlichen Schlaf versetzt, der Arzt kann mittels der neuartigen Methode feststellen, wo das Schnarchen seinen Ursprung hat. Ob im Gaumenbereich, an der Nasenscheidewand oder im Rachen. Die Konsequenz aus dieser ambulant angewandten Methode ist die Tatsache, daß derartige Operationen nicht mehr stationär vorgenommen werden müssen und damit dem privaten Abkassieren entgegengewirkt werden kann. Bei einer fachlich fundierten Begründung übernehmen die Krankenkassen die Kosten.
„Die beiden endoskopischen Eingriffe bedeuten für die Patienten eine enorme Reduzierung der Aufenthaltsdauer und damit verbunden Absenkung ihrer psychischen und physischen Belastung. Im Regelfall können die Patienten am gleichen Tag des Eingriffs das Südharz-Krankenhaus wieder verlassen“, erläutert der Chefarzt.
Er steht einem Team von insgesamt acht Ärzten, 15 Schwestern sowie einer Sprachlehrerin und einer Audiometrieassistentin vor. Die HNO-Klinik kann damit das komplette Spektrum der fachlichen Behandlung abdecken, es gibt kaum noch Patienten, die an eine Uniklinik überwiesen werden müssen. Für den Chefarzt spielt die Integrationsmöglichkeit mit anderen Kliniken im Nordhäuser Krankenhaus eine entscheidende Rolle für die Erfolgsaussichten einer Therapie, vor allem im Bereich der Onkologie gibt es dadurch beachtliche Erfolge, das schafft ein großes Haus wie die Nordhäuser Klinik ideale Voraussetzungen. Dass mittlerweile Patienten von Duderstadt bis Sangerhausen zur Therapie ins Südharz-Krankenhaus kommen, das empfindet Dr. med. habil. Jens Büntzel einerseits als Bestätigung der geleisteten Arbeit, andererseits auch als Anspruch: „Wir müssen täglich ein hohes Level der Betreuung der uns anvertrauten Patienten wahren.“