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Neues aus dem Klinikum

Sieben für viele "Streiche"

Sonntag, 14. März 2010, 14:25 Uhr
Es gibt nur noch wenige Krankenhäuser, die eine Medizintechnik-Abteilung ihr Eigen nennen. Zu denen gehört das Nordhäuser Südharz-Krankenhaus. Und für die sieben Technikusse gibt es jede Menge zu tun...

Steinbrück mitten in einer Baustelle (Foto: SHK) Steinbrück mitten in einer Baustelle (Foto: SHK)

Vier Diplomingenieure, zwei Facharbeiter und eine Sachbearbeiterin - das ist die Mannschaft, der Rüdiger Steinbrück als Leiter vorsteht. Am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus arbeitet der studierte Medizintechniker schon 30 Jahre, er hat alle Veränderungen mit erlebt, kennt jeden Winkel, nahezu jedes Rohr, fast jedes Gerät.

Und Steinbrück musste in diesen drei Jahrzehnten miterleben, wie in benachbarten und in anderen Krankenhäusern die Medizintechnikabteilungen "outgesourct" wurden. Seiner Ansicht nach nicht der richtige Weg, weil er nur kurzzeitig Einsparungen bringt, und diese oft durch eine schlechtere Bezahlung der Mitarbeiter erreicht werden. Darunter leidet die Motivation der Mitarbeiter, die in diesem Bereich aber besonders wichtig ist. Am Markt beobachten Rüdiger Steinbrück und seine Mitarbeiter nun eine langsame Umkehr dieses Auslagerungstrends, denn mittel- und langfristig lässt sich mit einer eigenen Mannschaft gutes Geld sparen.

Die rund 10.000 medizinischen Geräte im Südharz-Krankenhaus Nordhausen halten die Techniker gut in "Bewegung". Ob das Sauerstoff-Inhalationsgerät für 300 Euro oder ein MRT für eine Million Euro - all diese Geräte müssen nicht nur gewartet, gepflegt, geprüft oder repariert werden, sie müssen auch angeschafft werden. Und da sitzt den Vertretern der entsprechenden Firmen nicht ein Betriebswirtschafter am Verhandlungstisch gegenüber, sondern ein Techniker, der genauestens weiß, welche Anforderungen ein neues Gerät erfüllen muss und welcher Preis dafür angemessen ist.

Die Abteilung Medizintechnik versteht Rüdiger Steinbrück "als ein Glied in einer langen Dienstleistungskette" im Krankenhaus. Und genau deshalb muss das Augenmerk auf ein effektives Arbeiten gelegt werden. Geht da am Abend zum Beispiel ein Laborgerät kaputt, dann wird nicht bis zum nächsten Morgen gewartet, dann kommt der Bereitschaftsdienst der Medizintechniker binnen 45 Minuten und startet eine Schadensbehebung. Das wiederum wirkt sich förderlich auf die Behandlungszeitspanne der Patienten aus. Oder in Euro ausgedrückt: eine Reparatur durch ein Fremdunternehmen kostet durchschnittlich so um die 800 Euro.

Das Wissen der Medizintechniker ist im Nordhäuser Südharz-Krankenhaus aber auch bei der Planung von Neu- oder Umbauten gefragt. Hier arbeitet Steinbrück intensiv mit Planern, Architekten und anderen Technikern zusammen. Fachwissen ist gefordert, allein schon, weil sehr viele gesetzliche Bestimmungen eingehalten und unterschiedlichste fachliche Zusammenhänge und Befindlichkeiten beachtet werden müssen.

Und wenn die Wartungen, die Pflege oder die Reparaturen erledigt sind, dann sitzt Herr Steinbrück am PC. Für jedes medizinische Gerät gibt es eine elektronische Akte. Die wird mit der Beschaffung angelegt und muss bis zum fünften Jahr nach der Verschrottung des Gerätes geführt werden.

Es gibt genug zu tun. Drei bis fünf Werterhaltungen pro Tag und Techniker - da kommen für die vier Techniker schon mal allein auf diesem Arbeitsfeld bis zu 3.500 Einätze im Jahr zusammen. Schließlich gibt es nicht nur in den 12 Operationssälen oder den rund 40 Betten der Intensivstationen zahllose Geräte. Zum Abschluss noch eine Zahl. In einem einzigen Zimmer der Intensivstation(en) ist medizinische Technik im Wert von ca. 120.000 Euro installiert, die kontrolliert, geprüft, gewartet, gepflegt und ab und an auch repariert werden muss.