Donnerstag, 25. Februar 2010, 14:22 Uhr
Heute ist im Nordhäuser Südharz-Krankenhaus das Bettenhaus 4 an seine neuen Nutzer übergeben worden. Das Gebäude der ehemaligen Dialyse und später Gerontopsychiatrie wurde seit Mai 2009 umgebaut und ein neuer Gebäudeteil angebaut. Weitere Einzelheiten in Ihrer nnz...
Neues Bettenhaus übergeben (Foto: SHK)
Das Team der beiden Bereiche. In der Mitte Krankenhaus-Geschäftsführer Antonius Pille, links daneben Frau Dr. Büntzel, rechts Ina Wichmann
Nutzer dieses Gebäudes sind ab heute die Palliativstation mit 13 Betten und die Kurzzeitpflege mit 21 Betten. Die schwerkranken Patienten der Palliativstation und die Gäste der Kurzezeitpflege werden in einer harmonischen Umgebung, in einem Pavillon im Gelände des Südharz-Krankenhauses betreut. Die Leiterin der Palliativ-Station, Oberärztin Dr. med. Heike Büntzel, freut sich auf das neue Umfeld, die neuen Arbeitsbedingungen und beschreibt auch den neuen Weg, den man nun im Südharz-Krankenhaus beschreitet: "Unmittelbar neben unserer Station befindet sich die stationäre Kurzzeitpflege. Die beiden Bereiche sind zwar räumlich getrennt, agieren jedoch unter einem gemeinsamen Dach und sind verbunden durch einen Funktionsbereich." Diese Verzahnung ist architektonisch gut umgesetzt worden.
Die Patienten erhalten eine kontinuierliche Betreuung durch die Palliativ-Mediziner sowie durch das speziell ausgebildete Pflegepersonal. Nach der Therapie wird den Patienten die Möglichkeit geboten, die Leistungen der Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen. Das betrifft vor allem jene Patienten, die Zuhause keine Möglichkeit einer familiären Betreuung haben.
Das Zusammenspiel von Palliativmedizin, Kurzzeitpflege und stationärer Pflege macht das Projekt am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus einzigartig in Thüringen, vielleicht sogar in den neuen Bundesländern.
Die 13 Einzelzimmer der Palliativstation sind räumlich so
beschaffen, dass dort auch Familienangehörige übernachten können. Die Station ist in ihrer Kapazität jetzt schon ausgelastet, was für Frau Dr. Heike Büntzel ein Indiz dafür ist, dieses Fach der Medizin weiter auszubauen. Übrigens, und darauf sind die Palliativ-Mediziner in Nordhausen besonders stolz, werden 50 Prozent der behandelten Patienten nach dem Abschluss der Therapie nach Hause oder in eine Pflegeeinrichtung entlassen.
Sowohl Ina Wichmann als auch Dr. Büntzel machen deutlich, dass Palliativmedizin sich klar von einem Hospizcharakter abgrenzt. "Wir bieten den Patienten und Gästen eine begleitende Behandlung und Betreuung, die sich wie ein schützender Mantel über sie legen kann und dann auch wieder weggenommen wird. Letztlich ist es das Ziel der Palliativ-Mediziner, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern." Die Oberärztin sieht die Palliativmedizin deshalb auch als Querschnittsfach an, das viele andere Fächer der Medizin tangiert. Als ausgebildete Anästhesistin bringt sie dafür die besten Voraussetzungen mit.
Die Leiterin der Kurzzeitpflege, Ina Wichmann, verweist auf das Konzept, welches dahin orientiert, bei den Pflegegästen die Selbständigkeit zu fördern und zu erhalten. Das Angebot der Kurzzeitpflege richtet sich speziell an pflegebedürftige ältere Menschen, die für einen begrenzten Zeitraum professionelle Betreuung und Pflege rund um die Uhr benötigen.