Donnerstag, 11. November 2010, 12:51 Uhr
Kinder und Jugendliche, die mindestens sechs Wochen als Patienten in einem Krankenhaus verbringen müssen, haben laut Thüringer Schulgesetz einen Anspruch auf Unterricht in den Grundlagenfächern Mathematik, Deutsch und Englisch. An diese Vorgaben des Gesetzgebers hält sich auch das Nordhäuser Südharz-Krankenhaus. Mehr noch, ...
... die Geschäftsführung hat in den vergangenen Monaten in neue Unterrichtsräume investiert, die einer modernen Schule in puncto Ausstattung in nichts nachstehen.
Ab Montag dieser Woche (08.11.) wird nun in einem Anbau an der Turnhalle auf dem Gelände des Krankenhauses unterrichtet. Vier Lehrerinnen, Felicitas Lorenz, Ines Meyer, Rosel Paasch und Marianne Schulze gehören personell zum Staatlichen regionalen Förderzentrum „J. H. Pestalozzi“ Nordhausen, unterrichten aber ausschließlich in der Klinikschule der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Hinzu kommt die Englisch-Fachlehrerin Renate Meister, die wöchentlich stundenweise am Krankenhaus lehrt.
Schule im Krankenhaus (Foto: SHK)
Das Pädagoginnen-Quintett verfügt im neuen Schulgebäude des Südharz-Krankenhauses über fünf Unterrichtsräume, ein Lehrerzimmer und einen Lehrmittelraum. Es ist möglich, mehrere Klassenzimmer miteinander zu verbinden, sodass eine Art Aula entsteht, die auch für Therapien anderweitig genutzt werden kann. Der Standort der neuen Unterrichtsräume ist bewusst gewählt worden – kliniknah und doch separat, damit den Kindern und Jugendlichen das Gefühl vermittelt wird, sie gehen täglich für zwei Stunden zur Schule.
Neben den jungen Patienten aller Schulformen aus Thüringen werden auch erkrankte Kinder und Jugendliche aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen in den Klassenstufen 1-12, als auch Berufsschüler, unterrichtet. Im Vordergrund stehen natürlich die Therapie- und Heil-Erfolge, wobei für jedes Kind ein gesonderter Förderplan zur Beschulung erarbeitet wird, den das Team mit Ärzten und Therapeuten ständig aktualisiert. In den gut ausgestatteten Schulräumen des Südharz-Krankenhauses wird den Schülern geholfen, nach Abschluss ihrer stationären oder teilstationären Aufenthalte den Lernstoff in ihren Heimatschulen besser zu bewältigen und sich wieder erfolgreich integrieren zu können.