Unsere Augenklinik mit Laser-System ausgestattet

Neues Augen-Laser-System (Foto: SHK) Das Südharz Klinikum als Krankenhaus der Maximalversorgung war schon immer bestrebt, seinen Patienten eine moderne Medizin anbieten zu können. Hierzu gehört auch die Anschaffung technisch hochwertiger und zukunftsweisender Medizintechnik, die die therapeutischen Möglichkeiten der Ärzte erweitern. Moderne Geräte erfahren zunehmend die Unterstützung von modernen Computern und ergänzen bzw. verbessern so die menschlichen Fähigkeiten. Bekannt sind unter anderem der Operationsroboter (Da Vinci) und die vom Computer-dominierte bildgebende Darstellung (MRT und CT).

Nun hat auch die Augenklinik im Südharz Klinikum aufgerüstet und ein Laser-System zur Behandlung von Netzhauterkrankungen angeschafft, welches die Steuerung des Laserstrahls selbst übernehmen kann. Anders als beim klassischen Lasern, wird hier zunächst ein Bild erstellt, dass als Basis für die Therapieplanung fungiert und welches dann auf ein Display abgebildet wird. Hier wird, wie auf einem modernen Handy, der Bereich der Behandlung auf dem Touch-Pad „gemalt“, beziehungsweise die Zielstruktur angetippt. Dann wird das Laser-System auf das Auge ausgerichtet und es findet selbstständig diese Ziele im Auge wieder, ohne dass der Behandler selbst in das Auge sehen muss. Der behandelnde Arzt verfolgt stattdessen das Live-Bild parallel auf einem Monitor. Hat sich der Laser im Auge an den Zielstrukturen ausgerichtet, kann der Arzt durch Auslösen des Lasers per Fußpedal die Behandlung starten. Der Laser überprüft dabei ständig, ob das Auge des Patienten sich während der Behandlung bewegt und gleicht dies durch eine blitzschnelle Zielnachführung selbstständig aus. Dieses auch als Eyetracking genannte System sorgt dafür, dass nur die Bereiche gelasert werden, die zuvor festgelegt wurden und gleicht ungewollte Augenbewegungen aus, berichtet Heiko Saalbach, der Leiter der Medizintechnik. Aus der Fähigkeit, quasi selbstständig im Auge zu navigieren, hat der Laser auch seinen Namen abgeleitet: Navigierter Netzhautlaser, kurz Navilas. Damit ist Navilas das modernste Laser-System dieser Art.

Für den Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde, Dr. med. Hubert Scharf, ergeben sich damit erweiterte Therapiemöglichkeiten im Bereich der Netzhaut bei der diabetischen Retinopathie, bei Augenthrombosen und auch bei Netzhautdefekten. Gerade bei Laserbehandlungen in der Nähe der Stelle des schärfsten Sehens ist die punktgenaue sichere Zielführung besonders wichtig. Obendrein hat der Laser auch noch ein Sicherungssystem, bei dem genau die Schutzzonen festgelegt werden, die definitiv nicht gelasert werden dürfen, so dass eine doppelte Sicherheit besteht. Als weiteres Feature besitzt der Laser die Fähigkeit, ultrakurze Mikroimpulse zu setzen, die besonders schonend nur auf bestimmte Netzhautschichten wirken sollen. Zudem wird die Behandlung mit einem gelben Laserstrahl (577nm) durchgeführt, so dass die Behandlung zusammen mit den Mikropulsen weniger schmerzhaft ist und der Patient weniger geblendet wird.

Als angenehmen Nebeneffekt bekommt der Patient sofort nach der Behandlung das Foto seiner Behandlungsplanung inklusive der durchgeführten Bestrahlungen mit, so dass für ihn das Geschehen wesentlich transparenter wird. Auch der nachbehandelnde Augenarzt profitiert somit von dieser detaillierten Dokumentation.