Digitales Archiv

Seit einem Jahr wird im Nordhäuser Südharz-Krankenhaus am Aufbau eines digitalen Archivs gearbeitet (wir berichteten im Juli 2008). Rainer Teichert, der an diesem Projekt beteiligt ist, zieht Bilanz: „Bislang haben wir gemeinsam fünf Millionen Blätter oder anders ausgedrückt, zehn Millionen Seiten eingescannt. Das sind etwa zehn Prozent des gesamten Archivbestandes des Krankenhauses.“

In der Realisierung der Arbeit ist eine Prioritätenliste erarbeitet worden. Vorrang haben die 25 Meter laufende Akten, die jeden Monat neu hinzukommen, Neuaufnahmen genießen bei der Archivierung oberste Priorität. Zugute kommt dem Team um Rainer Teichert dabei der Umstand, dass immer mehr Daten der Patienten in digitaler Form vorliegen. Das sind unter anderen Röntgen- oder Laborbefunde. Trotzdem werden die so genannten Verläufe auch in einigen Jahren noch Papier enthalten, da zum Beispiel Patienten auf Vordrucken persönlich unterschreiben müssen.

Der Vorteil der neuen Technik liegt nicht nur der Platzersparnis begründet, es ist in erster Linie die Schnelligkeit, mit der auf die Daten von Patienten zugegriffen werden kann. Zugriffsrechte regeln die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten. So kann zum Beispiel jeder Arzt auf die Daten von Patienten zurückgreifen, die auf seiner Station betreut werden. Eine extra angebrachte Notfalltaste erlaubt jedoch dem medizinischen Personal der Notaufnahme einen komplexen Zugriff. Das wiederum wird gesondert dokumentiert.

Das Südharz-Krankenhaus hat jetzt in ein modernes Langzeit-Speichersystem investiert, welches neben einem schnellen und revisionssicheren Datenzugriff auch eine höhere Verfügbarkeit garantiert. Die Daten werden an zwei Standorten redundant gespeichert und das System nutzt die Leerlaufzeit, um die Konsistenz der archivierten Daten ständig zu überprüfen. Das Nordhäuser Südharz-Krankenhaus ist damit das zweite Krankenhaus in Deutschland, welches das Digitalarchiv mit dieser Speichertechnologie betreibt.