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Neues aus dem Klinikum

Behütet, beschützt, behandelt

Donnerstag, 04. Februar 2010, 14:03 Uhr
Im Nordhäuser Südharz-Krankenhaus gibt es nicht nur stationäre Klinikbereiche und Ambulanzen, sondern auch „Die Brücke“. Über was oder wen sich diese Brücke spannt, das hat die nnz erfahren...

Das Haus über dem Hagentor (Foto: SHK) Das Haus über dem Hagentor (Foto: SHK)

Damit gemeint ist der Gemeindepsychiatrische Bereich als komplementäres Angebot in Ergänzung der klinischen Versorgung. Das Leistungsangebot der „Brücke“ umfasst differenzierte Therapie- und Wohnange-bote wie ein Alten- und Pflegeheim und verschiedene Wohnheime für geistig behinderte, psychisch und suchtkranke Menschen in Nordhausen, Ilfeld und Sülzhayn.

Ergänzt wird dieser stationäre Bereich von einem „Ambulant Betreuten Wohnen“, einer Tagesstätte, sowie einer Kontakt- und Beratungsstelle. Ein spezielles Angebot für suchtkranke Menschen bildet das „Haus über dem Hagentor“ in der Riemannstraße 16 a in Nordhausen. Es zählt zu den wesentlichen Bausteinen der stationären außerklinischen Suchtkrankenhilfe in Nordthüringen. Als Soziotherapeutisches Wohnheim hält das „Haus über dem Hagentor“ insgesamt 47 Therapieplätze vor, die sich auf das Stammhaus in der Riemannstraße, sowie mehrere Außenwohngruppen im Stadtzentrum Nordhausens verteilen.


Den Bewohnerinnen und Bewohnern, die neben dem Landkreis Nordhausen, auch aus den unterschiedlichsten Regionen Thüringens stammen, soll mit dem Ausstieg aus ihrer Suchterkrankung – hauptsächlich der des Alkohols – eine entscheidende Wende in ihrem Leben gegeben werden.

„Ohne die angebotenen Therapien, ohne die Rund-um-Betreuung durch unser Fachpersonal würde die Lebenserwartung der am Alkoholismus schwer erkrankten Menschen von nur noch begrenzter Dauer sein“, beschreibt der Leiter der Einrichtung, Ralf Klaes, einen Teil des Aufgabenspektrums. Die Verweildauer der Bewohnerschaft des „Hauses über dem Hagentor“ beträgt im Durchschnitt zwei Jahre.

Neben den therapeutischen Maßnahmen in der Einrichtung selbst kooperiert das Personal des Hauses regelmäßig mit den verschiedenen fachlichen Kapazitäten des Südharz-Krankenhauses, hier insbesondere mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unter der Leitung von Chefärztin Dr. med. B. Wilms. Weitere bewährte Partner sind die Nordhäuser Diakonie mit ihrer Beratungsstelle im Schackenhof, das Sozialamt der Nordhäuser Kreisverwaltung und je nach Situation auch die Bewährungshilfe, sowie die Schuldnerberatung.

Allein aus dieser nicht vollständigen Aufzählung wird sichtbar, wie komplex die Behandlung von Menschen ist, die am Alkoholismus erkrankt sind. Umso mehr zählt jeder Tag der Abstinenz als Erfolg für die Bewohner und somit auch für die 17 Mitarbeiter um Ralf Klaes.

Mit dem erfolgreichen Abschluss der stationären Therapie endet die Fürsorge für die Bewohner jedoch nicht, sondern mündet ein in nachsorgende Hilfen, wie das „Ambulant Betreute Wohnen“ oder die genannte Tagesstätte. Nur durch Vernetzung der verschiedenen Hilfeformen kann das Ziel der Integration in eine möglichst selbständige Lebensform erreicht werden.

„Seit nunmehr etwas über zehn Jahren leistet das 'Haus über dem Hagentor' mit allen Kooperationspartnern und den weiterführenden Hilfsangeboten einen entscheidenden Beitrag zur zielgerichteten Versorgung suchtkranker Menschen im Landkreis Nordhausen und in Thüringen“, so Ralf Klaes. Bei persönlichen Fragen zum Angebot des „Hauses über dem Hagentor“ wenden Sie sich bitte unter der Tel.-Nr. 03631 / 4949-0 an Ralf Klaes.