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Neues aus dem Klinikum

Neuartiges Verfahren

Donnerstag, 17. Juni 2010, 09:50 Uhr
Seit etwa einem Monat gibt es eine Kooperation des Fraunhofer-Institutes Bremen mit dem Nordhäuser Südharz-Krankenhaus. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es den Medizinern des Institutes für Radiologie, bei Patienten computerberechnete Biopsien mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT) an der Prostata vorzunehmen. Dabei der Zugangsweg des Instruments zum auffälligen Befund in der Prostata am Computer geplant. Dadurch ist es den Nordhäuser Spezialisten möglich, immer kleinere Tumorbefunde zu erkennen und dann zu therapieren.

„Diese Diagnoseform wird im Südharz-Krankenhaus als ergänzende Variante angesehen und eingesetzt. Und zwar bei Patienten, bei denen ein dringender Tumorverdacht besteht, der Tumor jedoch - trotz mehrerer Biopsien - nicht nachgewiesen werden konnte“, erläutert der Chefarzt des radiologischen Institutes, Privatdozent Dr. med. habil. Ansgar Malich und verweist weiterhin auf den Umstand, dass dieses Verfahren in seiner klinischen Anwendung einmalig in Mitteldeutschland ist. Weitere Kliniken, die derartige Diagnoseverfahren anwenden, gibt es in Aachen, Berlin und Tübingen.

Das Institut für Radiologie arbeitet nicht nur mit externen Stellen zusammen, sondern auch mit anderen Kliniken im Südharz-Krankenhaus, wie zum Beispiel mit der Klinik für Urologie. "Im Südharz-Krankenhaus in Nordhausen werden jährlich rund 1.000 Patienten mit Prostata-Krebs behandelt, täglich führen wir ein bis zwei Operationen durch. Mit Hilfe dieser modernen Diagnoseform soll letztlich die Prostata-Therapie in Nordhausen weiter ausgebaut und gestärkt werden", berichtet deren Chefarzt Dr. Matthias Beintker.
Der Mediziner plädiert aus diesem Grund auch immer wieder für das Wahrnehmen der Möglichkeiten einer Früherkennung dieser Tumorform. In Nordthüringen ist die Affinität nicht sehr ausgeprägt. Nur 10 bis 15 Prozent der Männer machen davon bislang Gebrauch.
In diesem Jahr haben die Radiologen am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus ihre Arbeitsergebnisse bei Prostata-MRT auf dem Europäischen Röntgenkongress in Wien vorgestellt. Im kommenden Jahr wurden sie bereits zum Deutschen Röntgenkongress nach Hamburg eingeladen.