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Neues aus dem Klinikum

Keimfrei schlucken

Montag, 13. September 2010, 10:21 Uhr
Wer als Patient der Südharz-Krankenhaus Nordhausen GmbH zur Gastroskopie oder wie man landläufig sagt, „zum Schlauch schlucken”, in die endoskopische Abteilung geschickt wird, der kann auch in diesem Bereich des Krankenhausen darauf vertrauen, dass er hier mit modernster Technik, zum Beispiel mit Videoendoskopen in HD-Qualität untersucht wird. Das ist aber nur die eine Seite im Wechselspiel zwischen Patient, dem medizinischen Fachpersonal und der modernen Technik.

Keimfrei schlucken (Foto: SHK) Keimfrei schlucken (Foto: SHK)

Schwester Gerdi Kilian mit einem Endoskop im neuen Zentrum zur Aufbereitung von flexiblen Endoskopen

Selbstverständlich ist er nicht der erste Patient und auch er setzt voraus, dass das bei ihm verwendete Gerät vor seiner Anwendung ordnungsgemäß gereinigt und desinfiziert worden ist. Und genau hier liegt ein Problem, das auf Grund seiner Komplexität von vielen Untersuchern sehr „differenziert“ behandelt wird.

Zum technischen Hintergrund: Der komplizierte Aufbau der flexiblen Endoskope mit ihren vielen, oft nur ein bis zwei Millimeter starken, aber dennoch bis zu einem Meter langen inneren Arbeitskanälen, für die Entnahme von Gewebeproben, macht die Reinigung dieser langen Hohlräume per Hand mit einer zufriedenstellenden Qualität fast unmöglich. Das Südharz-Krankenhaus hat aus diesem Grund schon unmittelbar nach der Wende die Reinigung und Desinfektion mittels Automaten durchgeführt.

Diese Generation der sogenannten RDG-Geräte ist über die Jahre mittlerweile verschlissen und erfüllt auch die strengen gesetzlichen Anforderungen an die Aufbereitung von Endoskopen nicht mehr. Deshalb wurde im Südharz-Krankenhaus in diesem Jahr eine weitere Investition in der Höhe von mehren hundert tausend Euro getätigt und ein neues Zentrum für die Aufbereitung von flexiblen Endoskopen, einschließlich dreier neuer, hochmoderner RDG-Geräte errichtet.

Diese Automaten bieten durch Einzelkanalprüfung und diverse Kontrollen während der Reinigungs- und Desinfektionsvorgänge ein Höchstmaß an Aufbereitungsqualität und versetzen das Endoskop in einen Zustand, wie er vor der ersten Anwendung anzutreffen war. Eine Übertragung von Keimen aus einer vorangegangenen Untersuchung wird dadurch nahezu völlig ausgeschlossen. Der Leiter der Medizintechnik am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus, Rüdiger Steinbrück, kann auf weitere Syergien verweisen: “Durch die computergestützte Dokumentation aller Phasen des Reinigung- und Desinfektionsprozesses, bei gleichzeitiger Herstellung und Speicherung des Patientenbezuges, kann nun auch noch nach Jahren nachgewiesen werden, welcher Patient mit welchem Gerät untersucht wurde und in welchem Zustand es war. Eine echte Verbesserung für die Sicherheit der Patienten.”