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Neues aus dem Klinikum

Zwei neue Computertomographen (CT)

Dienstag, 08. März 2022, 14:00 Uhr
MTA-R Yvonne Kühn und Sven Winzler vor dem 128-Zeiler (Foto: SHK) MTA-R Yvonne Kühn und Sven Winzler vor dem 128-Zeiler (Foto: SHK) In unserem Klinikum sind jetzt zwei neue Computertomographen (CT) in Betrieb gegangen. "Wir sind sehr froh, dass wir nun auf diese High-End-Geräte der neuesten Generation zurückgreifen können, die mit ihren Bildgebungsmöglichkeiten eine gänzlich neue Dimension der Diagnostik darstellen", sagt der Chefarzt des Radiologischen Institutes, Prof. Ansgar Malich.

Vor allem ergeben sich deutliche Verbesserungen bei der CT-Untersuchung des Herzens. Dies ist auch vor dem Hintergrund wichtig, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer noch zu den häufigsten Diagnosen, nicht nur im Südharz Klinikum, gehören. Die neuen Geräte können Engstellen von Herzkranzgefäßen schneller erfassen und abbilden. Auch die dreidimensionale Darstellung des Herzens sowie die Ermittlung des Ausmaßes von Verkalkungen sind dann schneller möglich, weil das gesamte Herz in vier Sekunden im CT dargestellt werden kann. Eine Herz-CT-Untersuchung ist aber trotz der Schnelligkeit der Bildgenerierung immer noch eine sehr aufwändige und komplizierte Untersuchung mit verschiedenen Rekonstruktionen, Nachverarbeitungen, Engstellenberechnungen, Befundung und Analyse.

Ein Novum im Bereich der radiologischen Diagnostik stellt das Spektrale CT dar; das in Nordhausen installierte System gibt es in Deutschland bislang nur zweimal, das dritte kann nun von den Medizinern in Nordhausen genutzt werden. "Wir können damit auf eine völlig neue Technologie zurückgreifen, die vor allem während der Therapie von Tumoren zum Einsatz kommen kann. So werden wir unter anderem ermitteln, wie viele Anteile des Tumors unter Behandlung absterben, wie viele Anteile noch durchblutet sind. Das Ziel hierbei ist, Chemotherapien zu optimieren und den Erfolg besser und genauer darstellen zu können.", erläutert Prof. Malich.

Ein weiteres Feld des Einsatzes der neuen Technik liegt im Bereich der Lungenbildgebung. Mit der neuen Software werden Lungenrundherde (das können gut- aber auch bösartige sowie auch narbige und entzündliche Herde in der Lunge sein) automatisch erkannt (Lungenrundherddetektion).
Mittels Spektralbildgebung hoffen wir, besser als bislang die verschiedenen Formen von Lungenrundherden unterscheiden zu können. Außerdem können die einzelnen Lungenlappen und -segmente automatisch erfasst und separat in ihrer Funktion berechnet werden. Das ist beispielsweise vor Operationen von Vorteil, aber auch insbesondere bei Patienten mit COPD oder Lungenemphysem mitunter hilfreich.

Die Künstliche Intelligenz der eingesetzten Software ermöglicht sowohl die Herabsenkung der Röntgendosis als auch der Menge des eingesetzten Kontrastmittels. Deutlich verbessern wird sich im Südharz Klinikum die Bildgebung bei Schlaganfällen durch eine Darstellbarkeit der Durchblutung (Perfusion) des gesamten Hirns im CT sowie verbesserte Optionen der Abbildung von Gefäßen des Hirns.
Bei Patienten mit Gelenkersatz oder nach unfallchirurgischer Operation ist künftig ein CT besser möglich, weil wir eine Software nutzen können, die deutlich die Artefakte dieser metallischen Materialien reduzieren kann.

Die Anschaffung und Inbetriebnahme der beiden CT kostete 2,5 Millionen Euro. Ein Dank der Geschäftsleitung des Klinikums geht an dieser Stelle an alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses, die durch ein überdurchschnittliches Maß an Flexibilität in der Umbauphase dafür gesorgt haben, dass es zu keinen Einschränkungen für die Diagnostik der ambulanten und stationären Patienten kam.