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Radioonkologie / Strahlentherapie

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Die Computergestützte Bestrahlungsplanung durch unsere Physiker

Bild - Physik (Foto: SHK) Bild - Physik (Foto: SHK) Bei der physikalischen Bestrahlungsplanung fertigt der Medizin-Physiker anhand des vorliegenden Planungs-CT und der darin enthaltenen Konturierung des Arztes einen individuellen Dosisplan für den Tumor, bei weitestgehender Schonung der Risikoorgane und anderer gesunder Gewebe, an. Dies geschieht mit Hilfe eines computergestützten Planungssystems, mit dem in jedem einzelnen CT-Schnitt die Dosisverteilung im Körper berechnet wird. Da an unterschiedliche Tumorgebiete verschiedenen Risikoorgane angrenzen und diese unterschiedlichen Dosis- Toleranzgrenzen haben, wird mittels moderner VMAT- Bestrahlungstechniken (IMRT) die Dosis appliziert.

Seit dem Jahre 2001 wird in Nordhausen die Methode IMRT- Sliding window angewandt. Dabei wird aus meist sieben verschiedenen Richtungen (gleichmäßig um den Körper herum) bestrahlt. Die im Kopf des Beschleunigers befindlichen Bleilamellen bewegen sich dabei über das Bestrahlungsfeld und lassen die Dosis nur durch, wenn sie über das Tumorgebiet gleiten. Dabei öffnet sich die Viellamellenblende zu einer Lücke. Gleiten die Lamellen über das Risikoorgan, wird diese Lücke geschlossen. So kann in der Summe der Einstrahlrichtungen die Dosis auf das Tumorgebiet begrenzt und das gesunde Gewebe geschont werden.

Im Dezember 2008 wurde die Methode IMRT-VMAT eingeführt, bei der während der kompletten Rotation des Strahlerkopfes (wie bei IMRT-Slidingwindow) die Lamellen über das Feld gleiten. Das neue dieser Methode ist, dass die Bestrahlung nicht aus verschiedenen festen Einstrahlrichtungen durchgeführt wird, sondern das Gerät sich ein- oder mehrmals um den Körper herum bewegt und bei dieser Rotation die Lamellen die Strahlen durchlassen oder nicht. Ein Vorteil gegenüber Sliding window ist die erhebliche Verkürzung der Bestrahlungszeit. Mit den neuinstallierten hochmodernen Truebeam Linearbeschleunigern hat sich das Spektrum für die VMAT- Bestrahlungstechniken enorm erweitert, so dass nunmehr in fast allen Fällen die VMAT- Techniken Anwendung finden.

Haben die Medizin-Physiker für den Patienten die optimale Bestrahlungstechnik gewählt und den Bestrahlungsplan fertig gestellt, wird dieser nochmals auf Erfassung des Zielvolumens und Schonung des gesunden Gewebes innerhalb der Toleranzgrenzen geprüft und gegebenenfalls modifiziert. Entspricht der Plan allen Vorgaben, wird dieser in der täglichen Frühbesprechung vorgestellt, diskutiert und nach Bestätigung zur Bestrahlung freigegeben.

Vor der eigentlichen Patientenbestrahlung wird der Plan vom Medizinphysiker am Truebeam Linearbeschleuniger abgestrahlt und auf Richtigkeit überprüft. Dies erfolgt mit dem Varian portal dosimetry System. Hierbei wird der Bestrahlungsplan auf einen im Gerät integrierten digitalen Bildempfänger abgestrahlt und danach mit dem vom Bestrahlungsplan berechneten Parametern verglichen (s. Abbildung). Mit diesem hochmodernen, bei uns routinierten Qualitätsstandard wird die exakte Dosisapplikation kontrolliert.
Bild - Mamma-PD (Foto: SHK) Bild - Mamma-PD (Foto: SHK)