Jahresbericht 2019

Computertomografie

Seit geraumer Zeit bereiten wir am Südharz Klinikum Nordhausen die Ausschreibung unserer beiden radiologischen Computertomographen vor. Das ist ein sehr komplexer Vorgang, weil es sich einerseits um eine erhebliche Investition handelt und andererseits eine möglichst nachhaltige Investition in den Radiologiestandort Nordhausen erfolgen soll. Künftig wird das CT des Herzens sicherlich an Bedeutung gewinnen, deshalb ist ein wesentliches Ziel der geplanten Ausschreibung eine möglichst gute Beurteilbarkeit der Herzfunktion bzw. der Herzkranzgefäße, möglichst schnell, artefaktfrei und reliabel zu ermöglichen. Bereits in den vergangenen Jahren sind immer mehr Tumoren medikamentös zu behandeln, so dass es zunehmend radiologische Aufgabe ist, einen Effekt der medikamentösen Therapie auf die Tumorgröße und -vitalität zu erfassen. Dies wäre reliabler möglich, wenn man eine computergestützte Analyse des Gesamtvolumens des betroffenen Tumors in 3D erhalten könnte mit der zugehörigen Analyse der Durchblutung des Tumors (und damit einem Maß der Vitalität). Dies ist mit zweienergetischen CT-Systemen möglich.

Außerdem kommt dem Strahlenschutz eine immer größere Bedeutung zu, was sich auch in den verschärften Grenzwerten der neuen Strahlenschutzverordnung zeigt. Neue Technologien ermöglichen hier ohne relevanten Bildqualitätsverlust eine Reduzierung der applizierten Röntgendosis, insbesondere auch gezielt bei besonders strahlensensiblen Organen, wie der Orbita. Computergestützte automatische Segmentierungen etwa der einzelnen Lungenlappen können helfen, die operative Strategie zu optimieren oder den richtigen Lungenlappen durch beispielsweise ein Ventil bei einem Lungenemphysem zu behandeln. Die Anwendung von Lösungen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz ermöglicht es, Verlaufskontrollen im CT zumindest teilweise automatisiert durchzuführen, so dass aktuelle Befunde direkt mit dem zugehörigen Vorbild verglichen werden können. Auch ist eine Gefäßdiagnostikauswertung mit aktuellen Softwarelösungen verfügbar, um das Ausmaß einer Verengung der Gefäße besser und reliabel graduieren zu können.

Das alles sind wichtige und innovative Konzepte, leider ohne jegliche Refinanzierung in den aktuellen EBM- oder GOÄ-Katalogen der ambulanten Versorgung. Daher müssen alle diese Lösungen auf den echten diagnostischen Nutzen und die damit verbundenen Kosten hinterfragt werden. Das ist nicht leicht und wird wesentlicher Teil der Arbeit auch zumindest im Anfang des Jahres 2020 sein, bis es dann zur eigentlichen Ausschreibungsbewertung und zur Investition kommt.

Untersuchungen

Neuroradiologische Untersuchungen

Zerebrale CT	3612
Neuronavigation CT-basiert	13
NNH-CT / Dental-CT	434
CT der Halsweichteile	287
Halswirbelsäulen-CT	374
Brustwirbelsäulen-CT (inkl. Myelographie)	23
Lendenwirbelsäulen-CT	132
Fersenbein-CT	16

Allgemeinradiologische Untersuchungen

CT des Thorax	2698
CT des Abdomen	3083
Selektives CT der Nieren	14
Sonstige CT-Untersuchungen	0

Traumatologisch-radiologische Untersuchungen

Selektive CT des Beckens	3243
CT der Gelenke	348
CT der Extremitäten	37
CT-basierte Achs- und Rotationsbestimmungen	4

Angiologisch-radiologische Untersuchungen

CT-Angiografien Aorta und der peripheren Gefäße	226
CT-Angiografien Pulmonalis	215
CT-Angiografien Herz	37
CT-Angiografien Carotis	265
CT-Angiografien zerebral	288

Spezialuntersuchungen

Polytraumaprotokoll (inklusive CCT, Hals-CT, Thorax-CT, Abdomen-CT, Becken-CT, MPR HWS, BWS, LWS, knöcherner Thorax)	163
Virtuelle Koloskopien	3

Interventionen

CT-gestützte Schmerztherapien (PRT/Facettengelenksblockaden inklusive Verödungen)	42
CT-gestützte Drainagen	3
CT-gestützte Punktionen und Biopsien	30
CT-gestützte Radiofrequenzablationen	1
Fisteldarstellungen	1
CT-gestützte Myelografie	3

Externe Untersuchungen

Konsultation bei auswärtigen CT	über 500
PET-CT	80

Beispielaufnahmen Computertomografie