Die mammografische Bildgebung der Brustdrüse unterliegt bei uns sozusagen zyklischen Schwankungen. Über das Screening werden im 2-Jahresrhythmus Mammografien auch hier in Nordthüringen für alle Frauen von 50 bis 70 Jahren angeboten in einem LKW (einem sogenannten Trailer). Viele Frauen kommen stattdessen aber zu uns zur Abklärung beispielsweise von Tastbefunden der Brustdrüse, nach einer Tumorerkrankung, zur näheren Analyse schmerzender Brustdrüsenstrukturen, zur näheren Analyse, wenn eine oder beide Brustdrüsen mitunter Flüssigkeiten absondern oder zur Nachsorge nach operativen Eingriffen mit narbigen Veränderungen, aber auch bei tastbaren axillären Lymphknoten.
2019 war ein »Nichtscreeningjahr« für unsere Region, trotzdem haben wir die zweithöchste Patientenzahl für Mammografien seit Bestehen des Südharz Klinikums gehabt. Mit unserer sehr modernen Technik können wir nicht nur reguläre Mammografien anbieten, sondern auch Kontrastmitteluntersuchungen in der Mammografie durchführen, was für Patienten mit Kontraindikationen für das Mamma-MRT hilfreich ist. Außerdem haben wir die Möglichkeit, Schichtaufnahmen (Tomosynthesen) anzufertigen und auch anhand der Tomosynthesebilder eine Biopsie durchzuführen, was in Thüringen nur sehr wenige Zentren technologisch anbieten. Im Gegensatz zum Screening findet bei uns, wenn erforderlich, auch direkt im Anschluss an die Mammografie der Brustultraschall statt (es sei denn, dieser wird vom überweisenden Gynäkologen durchgeführt). Wie im Screening auch erfolgt bei uns eine geblindete Doppelbefundung von zwei erfahrenen Fachärzten, die die jeweilige Bewertung der Bilddaten des anderen Kollegen nicht kennen. Mit den verschiedenen Möglichkeiten der Biopsie, der Bildgebung und der persönlichen Bindung vieler Patientinnen an unsere Abteilung verbunden ist ein kontinuierlicher Anstieg der Untersuchungen, was sich auch in den bereitgestellten deutlich erweiterten Kapazitäten bei Terminen zeigt. Zielstellung dabei ist, dass es keine emotional belastenden längeren Wartezeiten für die Brustbildgebung gibt. Die stetig steigenden Patientenzahlen geben uns bei dieser Strategie recht. Das hat auch Vorteile für die Ausbildung junger Assistenzärzte, weil in vielen radiologischen Abteilungen und Kliniken gar keine Mammografien mehr durchgeführt werden. Bei uns steigt die Bedeutung der Mammografie beständig.
Mammografien (2 Ebenen) | 3141 |
Mammateilaufnahmen/Kompressionsaufnahmen | 242 |
Galaktographien | 1 |
Stereotaktische Biopsien | 52 |
Stereotaktische Drahtmarkierungen | 50 |
Tomografien | 100 |
Tomosynthese (mit C-View 2D und Einebenenmammographie) | 18 |
Tomosynthesegestützte Biopsien | 1 |
Präparatediagnostiken | 99 |
Zweitbeurteilungen | über 1000 |
Regionale Herkunft aller Mammografie-Patientinnen der Radiologie 2018