Die Vielfalt der durchleuchtungsbasierten Diagnostik ist durch die Schnittbilddiagnostik deutlich geringer geworden, weil es für viele Verfahren bessere Alternativen gibt. So gibt es kaum noch Indikationen für ein i.v. Urogramm, für einen Colon-Kontrasteinlauf oder eine konventionelle Defäkographie. Durch die immer besser auflösenden Ultraschallsysteme hat die i.v. Phlebographie an Bedeutung eingebüßt und ist weitgehend durch sonografische Verfahren ersetzt worden. Die wichtigste radiologische Bildgebung ist die des Ösophagus incl. Magen, um funktionelle, nervale und postentzündliche sowie auch tumorbedingte Störungen zu beurteilen.
Aus Gründen der Arbeitseffizienz und Optimierung der verfügbaren personellen Ressourcen wird bei der ERCP durch einen fachkundigen Internisten keine MTRA für die Bilddokumentation mehr benötigt, so dass dieser Teilbereich erstmalig nicht im radiologischen Jahresbericht erfasst wird.
Die Zahl der rein diagnostischen Angiografien ist ebenfalls rückläufig, weil aufgrund der immer höher auflösenden Optionen der Schnittbilddiagnostik (MR-Angiografie bzw. CT-Angiografie) ein sehr großer Teil der Fragestellungen beantwortet werden kann.
Um so wichtiger ist es, für die wenigen Fragestellungen die fachliche Kompetenz aufrecht zu erhalten, auch durch die Festlegung sogenannter SOP (Standard Operating Procedures). Die wichtigste angiografische Bildgebung ist weiterhin die gezielte selektive Darstellung der direkt hirnversorgenden Gefäße.
Viele radiologische Abteilungen haben die Fluoroskopie und Angiografieangebote entweder ganz abgeschafft oder untersuchen beide Indikationen unter Nutzung eines einzelnen Geräts. Wir führen die angiografischen Untersuchungen unter strikten hygienischen Vorgaben unter OP-ähnlichen Bedingungen durch, deshalb wäre hier eine gerätetechnische Fusion mit der vorrangig ambulant genutzten Durchleuchtung nicht zielführend. Wir sind über die verfügbaren technischen Möglichkeiten sehr froh, insbesondere auch, weil so neuroradiologische Interventionen mittels der biplanen Anlage umgesetzt werden können, in Kooperation mit Prof. Klisch (Helios Klinikum Erfurt).
Ösophagusdarstellungen | 144 |
Magendurchleuchtungen | 47 |
Kolon-Kontrasteinläufe | 0 |
ERCP | 0 |
T-Draindarstellungen | 6 |
Myelografien (lumbal, cervical) | 2 |
Sonstige Durchleuchtungen | 5 |
Dünndarmdurchleuchtungen | 1 |
Phlebografie | 1 |
i. v. Urogramm | 1 |
MCU | 2 |
Fistel | 1 |
Panangiografien | 13 |